WAS IST LA CRIOLLA?


✶ Das rebellischste Cabaret der Stadt

Doch La Criolla ist nicht nur ein Kabarett: Es ist ein zerbrochener Spiegel, in dem sich die verlorenen Seelen einer Stadt am Abgrund widerspiegeln. Die Geschichte beginnt mit einem Waisenmädchen, das Zeitungen in den Straßen des Barri Xino von Barcelona verkauft. Mit dem unverkennbaren Klang ihrer kleinen Panflöte öffnet sie die Tür zu einer vergessenen Welt: der von La Criolla – einem Ort voller Schönheit und Verfall, Musik und Widerstand, der die Grafenstadt zwischen 1925 und 1938 erschütterte.

Von der glanzvollen Eröffnung mit dem legendären Auftritt von Leopoldo Fregoli bis zur Zerstörung unter den Bomben des Krieges ist La Criolla eine atemberaubende Reise durch Träume und Verrat eines Künstlerkollektivs, das sich weigert zu verschwinden. Zwischen Skandalen, Transformismus, künstlerischen Manifesten, dalinianischen Wahnvorstellungen und Akten poetischer Gerechtigkeit offenbart das Werk die frechste – und menschlichste – Seite einer aufgewühlten Epoche.

In La Criolla treten unvergessliche Figuren auf: die kubanische Vedette Sarah, die rebellische Flor de Otoño oder der geheimnisvolle Jean Genet. Gelegentlich erscheinen auch Ikonen wie Josephine Baker oder Salvador Dalí, und das Kabarett wird regelmäßig von Intellektuellen, Künstlern und Dichtern wie Josep Maria de Sagarra, Joan Miró oder Sebastià Gasch besucht, die von der kulturellen Aufbruchsstimmung und dem Geist der Grenzüberschreitung angezogen werden.

Mit Humor, Lyrik und berührender poetischer Kraft erzählt La Criolla von Erinnerung, Würde und dem Kampf, Schönheit zu bewahren – selbst wenn alles zerbricht. Ein chorisches, freches Musical, das die Vergangenheit in ein lebendiges, vibrierendes und notwendiges Lied verwandelt.


✶ Eine wahre Geschichte. Eine tragische Fiktion. Ein Lied der Freiheit ✶

La Criolla ist eine musikalische Reise zwischen Wahn und Erinnerung, zwischen Tango und Paso Doble, zwischen dem Licht der Kunst und der Dunkelheit des Krieges. Inspiriert von wahren Begebenheiten und realen Figuren – Flor de Otoño, Sarah „la Cubanita“, Paco Madrid, Jean Genet, Josephine Baker… – verbindet das Stück Musikstile und Theaterformen, um die Geschichte eines verrufenen Lokals zu erzählen, das zu einem Symbol der künstlerischen Freiheit wurde. Mit Originalbuch, Liedtexten und Musik von Albert Carbonell Sauri, gespielt von einem Ensemble aus acht Schauspieler·innen und Musiker·innen, die mehr als zwölf Rollen verkörpern, ist La Criolla ein vielstimmiges, kritisches und pulsierendes Musiktheater.


Handlung

Barcelona, 1925. La Nena, ein junges Waisenmädchen, das Zeitungen durch die Straßen des Barri Xino verkauft, kündigt die Eröffnung eines neuen Cabarets an, das Geschichte schreiben wird: La Criolla. In diesem Moment öffnet sich die Tür zu einer vibrierenden und wilden Welt, in der nichts ist, wie es scheint, und alles explodieren kann.

Im Inneren kämpfen die Arbeiterinnen des Lokals zwischen gegenseitiger Unterstützung und dem Überlebensdrang, zwischen Kunst und Demütigung. Flor de Otoño, Sarah, Luz und die Asturianita bilden ein komplexes und leidenschaftliches weibliches Universum, geprägt von Liebe, Kampf und Zerbrechlichkeit. Um sie herum bewegen sich Figuren wie Pepe –der skrupellose Besitzer–, Paco Madrid –der Journalist, der sich fragt, ob es Magie oder nur das Bedürfnis nach Enthemmung ist–, und Maestro Riera –ein idealistischer Geiger, der an die Macht der Kunst glaubt– und zeichnen ein menschliches Panorama voller Widersprüche.

Die Konflikte spitzen sich zu: der Prozess gegen Luz, Verrat, der Tod von Sarah und das plötzliche Erscheinen von Jean Genet als Ersatz erschüttern die Grundfesten von La Criolla. Inmitten des Zusammenbruchs führt ein wahnwitziger Auftritt von Salvador Dalí die Figuren in eine psychedelische Nummer –„Komm mir nicht mit Mandanga“–, die Gesellschaftskritik, Dadaismus und Wahnsinn vermischt.

Nach Pepes Flucht, der alle im Stich lässt, um einen neuen Club zu eröffnen, und unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden wird, beschließen Künstler und Arbeiter zu kämpfen. Sie gründen eine Kooperative, um das Cabaret zu retten und ihre Würde zu verteidigen.

Mit einer provokativen und poetischen Inszenierung bietet La Criolla ein emotionales und chorisches Porträt eines vergessenen Barcelonas. Ein Lied von Widerstand und Schönheit, geboren aus Prekarität und Rebellion.


✶ Figuren

Lerne sie kennen. Liebe sie – oder verabscheue sie:


La Nena, die Stimme des Volkes.
Pere Riera, Geiger und Seele des Kabaretts.
Pepe de la Criolla, der Tyrann hinter der Bar.
Flor de Otoño, Anwalt am Tag, Diva bei Nacht, Rebell für immer.
La Asturianita, verführerisch – und verräterisch.
Sarah, die müde Stimme der Vedette.
Luz, eine Frau auf dem Weg in die Freiheit.
Jean Genet, provokanter Dieb und Dichter.
Paco Madrid, Journalist zwischen Verstand und Magie.
Und das sporadische Erscheinen anderer Figuren, einige von ihnen von universeller Bedeutung, wie Leopoldo Fregoli, Josephine Baker oder Salvador Dalí...


Musik, Theater und Aufstand

Mit einem einzigartigen Ensemble aus acht Instrumentalist·innen (Violine, Klavier/Akkordeon, Kontrabass, Harfe, Klarinette/Saxophon/Flöte, Trompete, Posaune und Schlagzeug) vereint La Criolla Jazz, Tango, Swing, Copla, Vaudéville, zeitgenössische Musik und surrealistische Klanglandschaften. Kühn, verrückt, wunderschön – so wie das Kabarett, das es inspiriert hat.


✶ Praktische Infos

📍 Premiere: [wird angekündigt]
🎭 Dauer: 2 Akte – 20 Szenen – ca. 135 Minuten [2h15']
👥 Besetzung: 8 Schauspieler·innen-Musiker·innen
🎼 Sprache: Katalanisch (mit optionalen deutschen Übertiteln)
🕺 Empfohlen für: Fans von musikalischem Theater, lebendiger Geschichte und ungezähmten Emotionen.


✶ Manche Geschichten verbrennen… um wieder zu leuchten ✶

La Criolla ist mehr als ein Musical. Es ist eine Hommage an jene, die im Dreck getanzt haben, an die Künstler·innen, die sich nicht zähmen ließen, und an das Duende, das in jeder Narbe, jedem Lied und jedem zerbrochenen Spiegel weiterlebt.


Musik, Maestro!